
Häufig gestellte Fragen und unsere Antworten
Und die noch nicht beantworteten sende uns gern an wir@wirmarkt.de.
Häufig gestellte Fragen und Antworten
Was unterscheidet euch von einem klassischen Supermarkt?
Einiges…
Die meisten klassischen Supermärkte sind in Strukturen eingebettet, die auf Gewinnmaximierung und Wachstum ausgerichtet sind. Dies steht im Widerspruch zu unserem Anspruch, qualitativ hochwertige und fair bezahlte Lebensmittel anzubieten. Stattdessen versuchen die meisten Supermärkte, so viele Produkte wie möglich zu verkaufen und sie so günstig wie möglich herstellen zu lassen (egal unter welchen Bedingungen), um den Gewinn zu steigern.
Der WirMarkt stellt den gesellschaftlichen Sinn des Unternehmens neben den Profit statt dahinter.
Wir gestalten den WirMarkt von Anfang an demokratisch, so dass alle Mitglieder Verantwortung übernehmen können.
Wir schaffen Vertrauen, indem wir unser Handeln verständlich erklären und kein Greenwashing betreiben.
Wir erklären die soziale und ökologische Wirkung der Lebensmittel.
Wir erklären Preise und Kosten hinter den Produkten.
Wie geht ihr damit um, dass nachhaltige Produkte meistens teurer sind aufgrund von versteckten Margen im Einzelhandel?
Wir möchten in der Tat die Preisaufschläge so gut es praktisch geht am tatsächlichen Aufwand orientieren. Gleichermaßen müssen wir hier auch etwas abwägen. Wenn wir beispielsweise die Kosten für die Kühlanlage komplett auf gekühlte Produkte umrechnen, werden diese sehr teuer.
Der erste Schritt ist daher, die Margen transparent zu machen und dadurch ein Bewusstsein zu schaffen. Das Konzept kann dann je Laden durch die Mitglieder weiterentwickelt werden.
Eine Überlegung zur Weiterentwicklung wäre beispielsweise feste, kostendeckende Gebühren für die Nutzung des WirMarkts zu nehmen und nicht prozentuale Spannen, die im klassischen Einzelhandel dazu führen, dass Supermärkte danach streben, möglichst viel Ware zu verkaufen und nicht bedürfnisorientiert zu agieren.
Wie bezieht ihr ökonomisch schwächere Schichten ein?
Unsere Genossenschaft ist eine Solidargemeinschaft. Wer sich die 100 Euro für den Pflichtanteil nicht leisten kann, kann sie sich schenken lassen. Wer weder die Mitarbeit noch den Mitgliedsbeitrag leisten kann, kann teilweise oder ganz freigestellt werden. Dies gilt auch für besondere Umstände im Leben wie zum Beispiel Elternzeit, Alter oder Krankheit. Wir laden alle Menschen, die über unsere Regelbeiträge noch Zeit oder Geld haben, sich einzubringen bzw. höhere Beiträge zu zahlen. Dadurch wird WirMarkt noch inklusiver für Menschen, die weniger Glück im Leben haben.
Auch sieht der WirMarkt vor, dass keine Produkte angeboten werden, die aus Strukturen stammen, die sich in erster Linie am Gewinn orientieren. Das Geld was im WirMarkt ausgegeben wird, soll möglichst nicht in Marketing und Dividenden fließen.
Dies alles wird aber nicht dazu führen, dass wir die Discounter-Preise erreichen können. Denn das WirMarkt-Handelskonzept bringt die Bedürfnisse der Menschen und der Natur von Acker bis Teller zusammen. Wir möchten die Interessen der Landwirt:innen nicht gegen die Interessen der Konsument:innen ausspielen. Wenn wir also zum Beispiel Produkte zu unfairen Preisen auf Lasten der Erzeuger:innen einkaufen, haben zwar die Konsument:innen einen Vorteil, es ist aber ungerecht. Umgekehrt gilt dies natürlich genauso.
Wir möchten also auch das Bewusstsein schaffen, dass die Preise, die den kleinen Erzeuger:innen und Hersteller:innen gezahlt werden einfach zu niedrig sind. Wir alle zahlen dafür: durch Agrarsubventionen, durch Klimaschutz, durch unsere Beiträge zum Gesundheitssystem.
Ihr strebt an, mehrere WirMärkte zu eröffnen, wie habt ihr das vor?
Ähnlich wie andere Initiativen aus Berlin, München, Hamburg oder Köln möchten wir an der sozial-ökologischen Transformation von Landwirtschaft und Ernährung mitwirken. Uns eint außerdem, dass wir Demokratie in die Wirtschaft bringen wollen. Denn die sozial-ökologischen Probleme hängen an vielen Stellen damit zusammen, dass einzelne Akteur:innen keine Stimme haben und nicht gehört werden.
Zu diesem Thema gründet sich gerade ein Inkubator, zu dem wir sobald es spruchreif ist, mehr erzählen werden.
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